Episode Transcript
[00:00:00] Hallo und herzlich willkommen zur zweiten Spezialfolge des Podcast germany 12 Points. Mit mir, Alex und mit Katja, die immerhin geistig anwesend ist, denn sie ist leider immer noch krank und muss das Bett hüten. Die guten Nachrichten gleich mal ganz zu der Milchshake man mit seinem, ich sag mal, Song. Der mit seinem Milchshake, also einem echten Milchshake, den Milchshake kaschieren möchte, den er eigentlich meint. Auch von der ganzen Inszenierung her. Die war zwar relativ einfallsreich, muss man sagen, aber wir sind, glaube ich, ganz froh, dass der Milchshake man nicht mehr dabei ist. Das ist schon mal die erste gute Nachricht. Aber ganz ehrlich, Leute, wir müssen mal wirklich über Abor und Tynna sprechen. Also wir haben schon lange gesagt, dass Tünna die schwache Sängerin ist. Nur noch mal, um euch nochmal alle abzuholen. Also auch wenn jetzt Deutschland im Halbfinale mit dabei gewesen ist, das war nicht immer so, weil Deutschland gehört zu den Big Five tatsächlich, die fürs Finale immer gesetzt sind. Aber für mich wäre gerade Tünner als Sängerin in diesem zweiten Halbfinale rausgeflogen. Das muss ich ganz ehrlich sagen, denn weder von der Inszenierung her, noch von ihrem Gesang her war das stark. Sie war super nervös, muss man sagen. Und ihre Stimme, man hat es stark in ihrer Stimme gehört. Das ging wirklich gar nicht, gerade auch vor dem Hintergrund. Und jetzt, ich weiß, ich springe jetzt ein bisschen hin und her, aber ich bin jetzt gerade so in den Gedanken drin, auch gerade vor dem Hintergrund, dass das zweite Halbfinale viel stärker war als das erste Halbfinale. Da war wirklich viel Schrott. Und in diesem Finale, muss man echt sagen, da waren echt schöne Inszenierungen dabei. Gerade die kleinen Länder haben sich so viel Mühe gegeben, echte Unterhaltung zu bringen. Und das ist ja auch gerade für diese Länder eben die einzige Möglichkeit, um überhaupt mal wahrgenommen zu werden. Nehmen wir mal z.b. an, wann hat man zuletzt mal etwas von Malta gehört? Gehen wir mal zu Malta rüber und dann kommen wir gleich später noch mal zurück auf Arbor und Tünna. Ich musste es auf jeden Fall gleich am Anfang loswerden, aber wir fangen mit Malta an, weil die beste Inszenierung und der beste Song, also in Kombination das beste Gesamtpaket von diesem Halbfinale war. Malta, und ich kann es direkt spoilern, sind weiter. Der Auftritt ist ja im Vorfeld aufgefallen, weil er den provozierenden Namen Kant getragen hat. Das wollen wir jetzt nicht mehr genau ausführen, was das bedeutet. Das kann sich auch jeder denken. Der wurde umbenannt in das Wort Serving. Und der Song bleibt aber auf seine Weise total provokativ. Die Sängerin, die maltesische Sängerin heißt Mirjana Conte und hat eben nicht nur einen provokativen Song, sondern durchaus auch einen provokativen Körper, den sie eben zur Schau stellt, der eben ich sag mal ein bisschen anders aussieht als das Schönheitsideal, was sich viele vorstellen. Und trotzdem kann sie damit eben provozieren und eben genau dieses sexualisierte, was sie mit dem Song eben durchbringen will, eben trotzdem rüberbringen. Sie ist im Jahr 2000 geboren und damit eine der vielen Teilnehmerinnen, die inzwischen nach der Jahrtausendwende geboren worden ist. Mit 16 hat sie tatsächlich schon zum ersten Mal beim maltesischen ESC Vorentscheid teilgenommen und war für Malta auch schon mal bei einem anderen Song Contest, den mediterranen Vision Song Contest. Da holte sie den siebten Platz. Das heißt sie hat schon ein bisschen Competition Erfahrung und das hat man eben auch gemerkt.
[00:03:49] Die Inszenierung fing richtig gut an. Ich will eigentlich auch gar nicht so viel zu sagen, weil ihr seht es nämlich im Finale, ihr müsst unbedingt einschalten.
[00:03:56] Es fängt richtig gut an mit einem riesigen Kussmund, der eine Discokugel im Mund hat, aus dem sie dann raussteigt. Im Hintergrund ein Bild, was halb aussieht wie ein Bild, wie man es in irgendwelchen Kirchen sieht, aber dann auch gleichzeitig wieder provokant aufgeladen der Song. Die Melodie, die ballert richtig ein. Die erinnert ein bisschen an Kobra mit ihrem song Brand New Bitch. Es ist halt eben auch so ein Bitch Song. Die Melodie geht richtig gut rein in der Hookline. Es ist einfach geil, man muss es einfach gesehen haben. Deswegen Malta ist auf jeden Fall verdient weiter und es sind so viele verdient weitergekommen. Der absolute Favorit ist Österreich mit JJ und ich hab jetzt herausgefunden, ich dachte wirklich die ganze Zeit, das wäre eine Frau, die ein bisschen männlicher aussieht, aber es ist tatsächlich ein Mann und JJ hat wirklich eine extrem hohe Stimme, wie so ein Junge vor der Pubertät. Der kommt viel höher auch noch als Nemo, habt ihr vielleicht schon mal gehört. Das ist der Sieger vom letzten Jahr, der eben den Eurovision Song Contest in die Schweiz geholt hat. Aber JJ kommt einfach noch viel viel höher und dazu halt wirklich eine absolut stimmige Inszenierung, die auch total zu dem Musikvideo passt, was er vorher gebracht hat, nämlich mit reduzierten Far in schwarz weiß. Das Bild ist auf gezogen, er fährt auf einem Schiff und im Hintergrund sieht man einem Gewitter und das ist einfach eine total tolle Inszenierung. Es gibt auf jeden Fall richtige Vibes, das muss man wirklich sagen. Es ist ein klarer Top Favorit ist natürlich weiter. Dann müssen wir auf jeden Fall über Israel ganz kurz sprechen. Wir haben ja auch schon über Israel ausführlich gesprochen. Dazu werden wir auf jeden Fall demnächst auch noch einen YouTube Short hochladen, wo wir das nochmal zusammenfassen. Aber nur noch mal zur die Sängerin heißt Yuval Raphael und sie ist eine Überlebende vom siebter Oktober in Israel, wo Terroristen das Festival angegriffen hat. Und ihrem Song New Darryl Rise erzählt sie von ihren Erlebnissen und dass das Leben trotzdem weitergehen wird. Und für sie ist es ja auch weitergegangen, für viele andere ja nicht. Und es ist wirklich ein wunderschöner Song. Sie hat eine absolut einmalige Stimme, keine so hohe piepse Stimme wie JJ, sondern eine tiefere Stimme, die wirklich eindringt ist, die unters Mark geht. Die Inszenierung war toll, ein riesiger Kronläufer, der allerdings zwei Etagen hat, auf die man hochgehen konnte. Das hat sie auch gemacht.
[00:06:25] Sie war absolut showerfahren und sicher leidenschaftlich dabei. 24 Jahre alt und Überlebende. Und dann halt so ein Auftritt. Wunderbar, wunderbar. Verdient weiter auf jeden Fall. Ja, man kann noch so viele aufzählen. Wer besonders aufgefallen ist, ist Lettland. Vielleicht erinnern sich einige von euch noch an den Film Avatar oder auch an den Film Herr der Ringe. Und die Elfen dort oder diese blauen Wesen in Avatar, die erinnern mich genau an diesen Auftritt, bzw. Der Auftritt erinnert mich an diesen Film, denn sie bewegen sich sehr ähnlich wie diese Wesen. Und der ganze Song hat so was ganz besonderes, wie so eine ancient culture, die eben so ein bisschen verschlossen lebt, wie eben das Elfenbein auch machen. Es ist ein ganz anderer Song. Der Song heißt Boorman Laimit und die Band heißt Tautometers. Ich kann es nicht richtig aussprechen, also zumindest glaube ich, ich spreche es falsch aus. Es bedeutet auf Deutsch auf jeden überschütte mich mit Glück. Und es wurde von der Band selbst geschrieben. Es ist tatsächlich inspiriert von einem alten, abgewandelten lettischen Volkslied, das ihre Vorfahren bald gesungen haben.
[00:07:42] Und genauso klingt es auch. Das ist total Folklore. Man spürt eben, dass es eben ein Lied ist, das ganz tiefe Wurzeln hat. Und tatsächlich sind auch einige der Zeilen lyrische Weisheiten. Zumindest steht das in dem Text, der hier mir vorbereitet ist. Und es ist. Ja, es ist von der Sprache her toll, es ist von der Inszenierung her toll. Es ist eine absolut kreative und auch mal was völlig andere Darbietung, die man hier in diesem auftritt. Das ist einfach wunderbar, wundertoll traditionell gesungen in der lettischen Sprache. Dazu muss man lettisch wird gerade mal von 2 Millionen Menschen weltweit überhaupt gesprochen. Und deswegen ist es herzerwärmend zu sehen, wie dieser Song hier eben rüberkommt und das hält auf jeden Fall die lettische Sprache und Kultur hoch. Also toller Song, wirklich toller Song. Es sind wirklich so viele Songs dabei, die wir hier noch versprechen könnten. Aber ich sage euch einfach jetzt, weil wir haben einfach keine Zeit mehr, welche Songs ihr euch auf jeden Fall angucken sollt. Ich liste das jetzt einfach auf. Armenien, Österreich, Malta, Georgien, Dänemark auf jeden Fall. Luxemburg kann man sich angucken, die haben da eine Puppenhaus Inszenierung. Israel natürlich, Lettland und Litauen braucht ihr euch nicht anzugucken, die sind zwar weiter, aber das war wirklich total lame. Also ich weiß nicht, warum die weitergekommen sind. Naja, kommen wir zu Abba und Tüna, die sowieso im Finale gesetzt sind, weil die gehören ja zu den big Five, ihr erinnert euch ja, also Tinna war wirklich sehr nervös und die ganze Inszenierung ist irgendwie merkwürdig. Also auch der Arbor, der am Cello spielt, zumindest glaube ich, dass es ein Cello ist, der spielt komisch. Also das ist die Melodie, die Eingangsmelodie, die eben die Aufmerksamkeit erzeugen soll. Das machen ja viele Songs so, dass die halt eine starke Eröffnung bringen, erst mal so ein paar Töne bringen oder vielleicht sogar direkt mit der Hook einsteigen, um die Aufmerksamkeit des Publikums zu catchen. Weil man hat nämlich immer das Problem, wenn so viele Songs vor und hinter dem eigenen Song laufen, wie kriege ich jetzt überhaupt das Publikum dazu, nicht zum Popcorn rennen zu wollen? Man hat Hunger, man muss auf Klo, es kommen so viele Songs. Und wie bringe ich jetzt das Publikum dazu, jetzt doch bitte vorm Fernseher sitzen zu bleiben und vielleicht pippi noch mal ein bisschen zurückzuhalten. Das musst du halt eben machen mit einer etwas aufmerksamkeitsstärkeren Eingangsmelodie oder einem tiefen Bass oder sowas ähnliches. Und das versuchen sie hier auch eben mit dem Cello, das eben auch leuchtet.
[00:10:23] Aber das ist irgendwie an einer Stelle, weicht es von der ursprünglichen Melodie, die der Song mal hatte, an der Stelle eben ab. Und das ist irgendwie merkwürdig und schief hört sich das an. Es hat mich total irritiert, muss ich sagen.
[00:10:36] Und ja, Tunna selbst ist halt gerade an den Stellen, wo sie etwas höher singen muss, bricht ihr die Stimme wirklich total ein, wie halt jemand, der total verschwitzt und nervös ist.
[00:10:51] Sie kann das auch nicht wirklich unterdrücken. Sie hat auch versucht, ein bisschen Show zu machen, aber das war wirklich, es war nicht gut. Vor allem auch im Vergleich zu allen anderen, die performt haben, war es wirklich von der persönlichen Leistung her sehr schlecht. Und die Inszenierung ist in der Gesamtschau noch schlechter, als wir sie eingeschätzt hatten aus dem sekündigen Clip, weil sie bewegt sich zwar ein bisschen, aber es passiert halt nicht so wirklich was. Sie klettert halt von ihrer großen Musikbox runter, dann wird da drin ein bisschen Party gemacht, ein bisschen rumgehampelt. Dann läuft sie einmal zum Publikum und heizt es ein bisschen ein. Aber dann setzt sie sich dahin, wo Agor gesessen hat mit dem Cello. Dann klettert der rauf, aber das war es halt auch schon. Es ist keine visuelle Erzählung da drin. Es gibt keinen Aufbau. Es steigert sich nicht, weil das ist ja auch dieses Steigern, dass sich halt einen Song steigert und halt auch die visuelle Erzählung dazu. Das ist ja wirklich das absolute Erfolgsgeheimnis von vielen Songs. Mir fällt jetzt nur gerade nicht ein, welcher Song das in dieser Runde auch gemacht hat. Doch, na doch, na klar fällt mir das ein. J mit Österreich eben. Genau. Der hatte auch am Ende eine Steigerung, wo mit der Stimme, die sowieso schon so hoch war, noch mal höher gegangen ist und wo das dann auch gewechselt hat, wo der Beat mehr Dampf bekommen hat und es richtig gerumst hat. Das gab es bei Ava und Töne überhaupt nicht. Also das kann man völlig in die Tonne treten. Also es ist wirklich nicht gut gewesen. Und wie gesagt, nervös war sie auch. Kann man nichts machen. Entweder wird sie im Finale noch ein bisschen sicherer, aber selbst das wird gegen die starken Songs, die jetzt in diesem Halbfinale alle weitergekommen sind, schwierig sein. Also Top Ten wird wirklich sehr eng, muss man sagen. Platz 15 möglicherweise, weil es sind auch einige schwache Sachen dabei, die auch in dem ersten Halbfinale mit durchgekommen sind. Aber ja, also gut. Aber die Zeit ist auch abgelaufen, Leute. Ich hoffe, wir hören uns am Samstag mit unserer großen Folge. Vielleicht habe ich statt Katja einen ganz lieben, tollen Gast, den ihr auch vielleicht alle schon. Den ihr auch alle schon kennengelernt habt in einer unserer anderen Folgen. Aber mehr verrate ich jetzt auch nicht. Ihr könnt ja raten. Und wir hören uns. Bis dann. Ciao.